Softwareentwicklung verläuft selten reibungslos. Deadlines verschieben sich, Anforderungen ändern sich, und Teams haben oft Schwierigkeiten, abgestimmt zu bleiben. Genau hier kommen Agile und Scrum ins Spiel – sie bieten einen strukturierten, aber flexiblen Ansatz zur Softwareentwicklung, der Teams hilft, effizienter zu arbeiten und Projekte auf Kurs zu halten.
Bei Infobest haben wir mit Unternehmen unterschiedlichster Größe zusammengearbeitet und ihnen geholfen, Agile-Prinzipien umzusetzen und ihre Entwicklungsprozesse zu optimieren. In diesem Artikel führen wir Sie durch praktische Schritte, mit denen Sie Ihren Workflow mithilfe von Agile und Scrum verbessern können.
Warum Agile & Scrum einen Unterschied machen
Agile ist mehr als nur ein Buzzword oder eine Methodik. Es ist eine Denkweise, die Flexibilität, schrittweisen Fortschritt und kontinuierliches Feedback in den Mittelpunkt stellt. Scrum, eines der am weitesten verbreiteten Frameworks innerhalb von Agile, bietet Teams klare Prozesse, um in kurzen, planbaren Zyklen bessere Ergebnisse zu erzielen.
So verändern Agile und Scrum Ihren Workflow:
- Zerlegung von Projekten in kleinere, fokussierte Einheiten (Sprints)
- Verbesserte Kommunikation und Verantwortung im Team
- Höhere Flexibilität bei sich ändernden Anforderungen
- Regelmäßiges Feedback und kontinuierliche Optimierung
- Schnellere und konsistentere Auslieferung von funktionierender Software
Wenn Ihr Team mit Verzögerungen, wechselnden Prioritäten oder Unklarheiten kämpft, können Agile und Scrum die nötige Struktur und Klarheit bringen.
Schritt 1: Klare Ziele und Prioritäten festlegen
Bevor Sie mit der Sprint-Planung beginnen, stellen Sie sicher, dass Ihr Team weiß, was gebaut werden soll – und warum. Ohne klare Richtung kann Agile schnell ins Chaos führen.
Was Sie tun können:
- Gemeinsam mit dem Product Owner kurz- und langfristige Ziele definieren
- Einen priorisierten Product Backlog erstellen
- Regelmäßige Grooming-Sessions einplanen, um Prioritäten zu prüfen
- Unternehmensziele und Kundenerwartungen klar kommunizieren
Wenn jeder das „Warum“ versteht, werden bessere Entscheidungen im Sprint getroffen.
Schritt 2: Agile Sprints für fokussierte Umsetzung einsetzen
Scrum organisiert Arbeit in Sprints – Zeiträume von meist 2 bis 4 Wochen. Jeder Sprint besteht aus Planung, täglichen Stand-ups, Entwicklung, Tests und einer Retrospektive.
So machen Sie Sprints effektiv:
- Starten Sie mit einer Sprint Planning Session zur Aufgabenverteilung
- Führen Sie tägliche Stand-ups durch, um Fortschritte und Hindernisse zu besprechen
- Überwachen Sie die Sprint-Velocity zur realistischen Planung
- Schließen Sie mit einer Sprint Review und Retrospektive ab
Langfristig verbessert sich dadurch nicht nur das Ergebnis, sondern auch der Weg dorthin.
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Schritt 3: Kommunikation & Zusammenarbeit stärken
Agile lebt von offener Kommunikation. Ohne sie helfen auch die besten Sprints nicht weiter.
Best Practices:
- Nutzen Sie Tools wie Jira, Trello oder Azure DevOps zur Fortschrittsverfolgung
- Fördern Sie Pair Programming und Code Reviews
- Halten Sie regelmäßige Refinement-Sessions ab
- Schaffen Sie eine Kultur, in der Blocker frühzeitig angesprochen werden
Ziel ist nicht nur Transparenz, sondern Vertrauen. Teams, die offen kommunizieren, liefern bessere Ergebnisse
Schritt 4: Lernen durch Retrospektiven
Agile bedeutet Lernen. Am Ende jedes Sprints sollten Teams reflektieren: Was lief gut? Was nicht? Was verbessern wir?
So gelingt eine gute Retrospektive:
- Positiv und lösungsorientiert bleiben
- Auf konkrete Verbesserungsmöglichkeiten fokussieren
- Alle Teammitglieder einbeziehen
- Erkenntnisse in konkrete Maßnahmen für den nächsten Sprint übersetzen
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Schritt 5: Wiederholbare Aufgaben automatisieren
Effizienz entsteht nicht nur durch gute Teamarbeit, sondern auch durch gezielten Einsatz von Tools. Agile Teams profitieren enorm von Automatisierung.
Automatisieren Sie unter anderem:
- CI/CD-Pipelines für schnelle Releases
- Automatisierte Tests zur Fehlervermeidung
- Code Reviews mit KI-Unterstützung
- Dokumentationserstellung
- Performance Monitoring in Echtzeit
Je weniger Routinearbeit, desto mehr Fokus auf echte Herausforderungen.
Häufige Fehler bei Agile vermeiden
Agile ist kein Selbstläufer. Diese Fehler sehen wir oft:
❌ Keine Sprintplanung oder Retrospektiven
❌ Unrealistische Sprintziele
❌ Mikromanagement statt Eigenverantwortung
❌ Technische Schulden werden ignoriert
❌ Zu viel Starrheit, zu wenig Anpassung
Agile bedeutet nicht, ein Lehrbuch zu befolgen, sondern bessere Software schneller zu liefern.
Agile auf das nächste Level bringen
Wenn Ihr Team die Grundlagen von Agile und Scrum beherrscht, gibt es viele Möglichkeiten, weiterzugehen: cross-funktionale Teams, DevOps-Integration oder Skalierung mit SAFe oder LeSS.
Führen Sie Agile-Reifegradanalysen durch, investieren Sie in Weiterbildung und geben Sie Teams Raum für neue Ideen. Agile ist kein Tool, sondern eine Haltung.
Fazit
Agile und Scrum einzuführen bedeutet in erster Linie nicht, Regeln zu befolgen. Es bedeutet, die Zusammenarbeit im Team zu verbessern. Mit klaren Zielen, guten Prozessen, offener Kommunikation und dem Willen zur Weiterentwicklung kann Agile das Rückgrat einer starken Entwicklungsabteilung werden.